Was vielen Bürgern unbekannt ist: Im Wald am Stork ist noch ein isolierter Abschnitt der ehemaligen Schlebusch-Harkorter Kohlenbahn erhalten.
Die vom Industriepionier Friedrich Harkort gegründete Schlebusch-Harkorter-Bahn war – sechs Jahre bevor die Dampflok „Adler“ auf der Strecke Nürnberg–Fürth in Bayern fuhr – bei ihrer Eröffnung 1829 die erste deutsche Eisenbahngesellschaft, auch wenn die Strecke bis 1876 noch als Pferdebahn betrieben wurde. Gebaut wurde die Schmalspurbahn zwischen Haspe und Silschede ursprünglich zum Transport von Steinkohle aus dem Schlebuscher Revier zur Harkortschen Fabrik an der Ennepe. Später diente sie in zwei Teilabschnitten als „Schlackenbahn“ (Hasper Hütte–Enerke) und als „Knorrbahn“ (Schmandbruch–Silschede).
Hier am Stork verkehrte die letzte Dampfeisenbahn im Jahr 1959. Heute ist der Trassenrest ein kulturhistorisches Kleinod, das im weiteren Verlauf Richtung Silschede als rund 2 km langer Waldwanderweg gut zugänglich ist (nördlich der Schwelmer Straße).
Damm der alten Kohlenbahn am Stork, Blick nach Westen (Foto: © IG Stork)
Auf Höhe des BBW-Parkplatzes am Grünewald führt etwas versteckt ein kleiner Trampelpfad in der Wald, von dem aus man direkt die alte Bahnstrecke am Stork erreicht. Gen Westen ist die hier etwa 250 m lange Trasse grabenartig ins Gelände eingetieft und momentan durch vom Sturm „Kyrill“ entwurzelte Bäume und Verbuschung eher schlecht erreichbar. Im Osten ist sie als gut begehbarer Damm ausgebildet.
Grabenartiger und vernässter Einschnitt der Kohlenbahn am Stork, westlicher Abschnitt (Foto: © IG Stork)
Damm der alten Kohlenbahn am Stork, Blick nach Osten (Foto: © IG Stork)
Kohlenbahndamm am Stork mit Überlaufbauwerk (Foto: © IG Stork)
Topografische Karte von 1892, ehemaliger (rot markierter) Verlauf der Kohlenbahn mit dem erhaltenen (gelb markierten) Abschnitt am Stork (Abb. urheberrechtsfrei)
Literatur:
- Michael Schenk: Die Harkort’sche Kohlenbahn und die Werksbahn der Hasper Hütte. Sutton Verlag, 2009. ISBN 978-3-86680-466-1.
Links:
- „Schlebusch-Harkorter-Bahn“ auf http://www.Eisenbahn-EN.de
- „Schlebusch-Harkorter Kohlenbahn“, Nachbarschaft Am Loh
- „Silscheder Kohlenbahn“ bei Wikipedia
vielen dank für diesen artikel! spannend, fast 200 jahre alte geschichte und ich dachte immer ich kenn den wald. aber der normale weg an der hundewiese geht offenbar nicht direkt an der alten eisenbahn vorbei. werd unbedingt heute noch gucken ob ich sie finden kann zumindest wenns nicht regnet! sowas lässt sich doch wunderbar touristisch vermarkten, aber die stadt kennt von friedrich harkort ja nur den harkortturm, der im herbst groß gefeiert wird
Liebe Aktivisten,
mit sämtlichen Aktionen zur Rettung des Stork erkläre ich mich absolut solidarisch.
Beim Link „Schlebusch-Harkorter Kohlenbahn“ [http://www.lohev.de/kohlenbahn/kohlenbahnstartseite.htm] hat sich ein Druckfehler eingeschlichen. Es sollte dort richtigerweise heißen: Im Jahre 1828 wurde die…… [nicht 1928]
Viel Erfolg wünscht
Ernst Vohmann
von-der-Recke-Str. 96
58300 Wetter
Danke für den Hinweis. Wir leiten das umgehend an den Loh e.V. weiter, auf dessen Website dieser Satz steht. Es müsste dort übrigens auch 1829 statt 1828 heißen.
Danke für die direkte Ergänzung des Buchtips, den Sie gestern bei der Wanderung erwähnten. Sehr praktisch!
Die Wanderung war übrigens wirklich gut. Locker erzählt und sehr angenehm vorgetragen, viele neue Infos, viel gelernt. Hat Spaß gemacht. Mein ausdrückliches Lob.
Der Autor des Kohlenbahnbuchs ist leider vor kurzem viel zu früh verstorben. Unser herzliches Beileid gilt seiner Familie. Er wird uns als echter Kenner und lieber Mensch mit viel Humor in Erinnerung bleiben. Mit all seinen Bahnrecherchen, Artikeln und den wunderbaren Bildbänden hat er großartiges nicht nur für die Region geleistet. Es ist daher schön, dass Sie sich für diesen Kohlenbahnabschnitt einsetzen. Er hätte sich sehr drüber gefreut.
Hallo wir wohnen an der Kohlenbahn höhe Kemnade, in der Zechenvilla gibt es Informationen darüber
Schöne Grüße Heino Schulz, Gevelsberg