Am Stork sind auch mehrere seltene und geschützte Vogelarten zu Hause, darunter Eulen- und Greifvögel, Spechte, einige Singvogelarten und Kiebitze. Drei Arten stellen wir Ihnen hier näher vor.
Kiebitze
Seit etlichen Jahren finden sich im Frühjahr Kiebitze (Vanellus vanellus) auf den Äckern am Stork ein. Meist sind es zwei oder drei Paare, die sich dann regelmäßig hier aufhalten und in manchen Jahren sogar brüten, insbesondere wenn – wie in diesem Jahr – größere Feldflächen mit Mais bestellt sind. Aufmerksame Spaziergänger können vom Weg aus die akrobatischen Balzflüge beobachten und die charakteristischen „kiju-witt“-Rufe vernehmen, die dieser standorttreuen Vogelart ihren Namen gaben.
Vier fliegende Kiebitze (Foto: Andreas Trepte; CC by-sa)
Der Kiebitz gehört zur Gruppe der Regenpfeiffer und lebt typischerweise auf offenen Grünlandbereichen. Er ist vor allem im Tiefland zu Hause. In NRW brüten die meisten Kiebitze auf Ackerflächen. Die auffälligen Vögel stehen deutschlandweit auf der Roten Liste und gehören gemäß Bundesnaturschutzgesetz § 10 Abs. 2 Nr. 11 zu den streng geschützten Arten.
Kiebitz auf offener Ackerfläche (Foto: Eddy Van 3000; CC by-sa)
Grünspechte
Vor allem im Wald und in Gehölzstrukturen sowie randlich auf Grünland- und Ackerflächen am Stork ist der Grünspecht (Picus viridis) unterwegs. Er ernährt sich viel von Ameisen, die er am Boden sucht. Gut erkennbar ist dieser Specht – auch wenn er nicht direkt zu sehen ist – an seinen „lachenden“ Rufen. Zum Brüten benötigt er stehendes Totholz bzw. Bäume mit morschen Stellen im Stammbereich. Von Grünspechten verlassene Bruthöhlen dienen anderen Vögeln und Fledermäusen, z.B. dem Großen Abendsegler, als Quartier. Auch 2009 brütete am Stork wieder ein Grünspechtpärchen erfolgreich in einer alten Buche (5 flügge Jungspechte im Juli). In NRW steht die Art auf der Roten Liste.
Grünspecht im Gebüsch (Foto: © Stefan Jansson; CC by-nc-sa)
Rotmilane
Der Rotmilan (Milvus milvus) wird wegen seiner markanten Schwanzform auch „Gabelweihe“ genannt und kann auf Grund der typischen Flugsilhouette selbst von Laien gut identifiziert werden. Zu verwechseln wäre er u.U. nur mit dem Schwarzmilan, jedoch kommt dieser bei uns in der Region nicht vor. Über 60 Prozent des Rotmilan-Weltbestandes lebt in Deutschland. In NRW gibt es etwa 500 Brutpaare, eines davon im Bereich des Haßlinghauser Rückens zwischen Silschede und Grundschöttel. Nahrungsreviere erstrecken sich über mehrere Quadratkilometer und sind v.a. landwirtschaftlich genutzte Flächen. Das Gebiet am Stork wird regelmäßig aufgesucht. Beobachtungen sind hier quasi täglich, meist sogar mehrfach am Tag möglich. Lokal betrachtet ist das Vorkommen dieser Greifvogelart stark abhängig von einem weiterhin ausreichenden Flächenangebot sowie von geeigneten Naturschutzmaßnahmen. Der Rotmilan steht bundesweit auf der Vorwarnliste für die Rote Liste.
Rotmilan im Flug (Foto: © Matthias Buschmann; CC by-sa)
Weitere Arten
Neben Kiebitzen, Rotmilanen und Grünspechten kommen am Stork weitere geschützte Arten vor, u.a.:
- Singvögel: Gartenrotschwanz (häufig zu beobachten, Brut meist am südöstlichen Waldrand), Mehlschwalbe und Rauchschwalbe (Brut im Umfeld)
- Spechte: Kleinspecht (relativ häufig auf Nahrungssuche, Brutplatz unbekannt), Schwarzspecht (seltener zu beobachten), Grauspecht (bisher nur unregelmäßig beobachtet, Revier vermutlich nördlich der B234)
- Eulenvögel: Waldkauz (rufend jedes Jahr zu vernehmen, letzte bekannte Brut direkt am Stork 2007)
- Greifvögel: Turmfalke (täglich zu beobachten, Brutplatz 2009 vermutlich südlich der A1), Mäusebussard (alter Horstbaum am Stork, täglich zu beobachten), daneben Sperber und Habicht (beide seltener zu beobachten)
Links:
- Der Kiebitz – Geschützte Art in NRW
- Infos zum Kiebitz von der Schutzstation Wattenmeer
- Der Rotmilan – Geschützte Art in NRW
- Grünspecht – Wikipedia-Artinfos
[…] Zur Erfassung der Avifauna in dem Plangebiet seien die beiden vorgenommenen Kartierungen im Frühjahr und Herbst völlig unzureichend, weil sich […]
[…] auch eine Artenliste beobachteter Vögel erstellt. Diese werden wir hier noch ergänzen, sobald […]