Wir veranstalten eine Podiumsdiskussion zum Thema „Stork – Gewerbegebiet oder Natur, Landwirtschaft und Naherholung?“. Sie findet statt am Mittwoch, den 19. August 2009, ab 19:30 Uhr im Stadtsaal Wetter, Kaiserstr. 120. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
Einen spannenden Austausch erwarten wir besonders auch im Hinblick auf die am 30. August anstehende Kommunalwahl.
Für die Podiumsrunde wurden eingeladen und haben zugesagt:
- Bürgermeister Frank Hasenberg (SPD)
- je ein Vertreter der Ratsfraktionen
Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Klaus Görzel, Leiter der Lokalredaktion der Westfälischen Rundschau Wetter/Herdecke.
Und das erwartet Sie:
- Einführung ins Thema und aktuelle Informationen der IG Stork
- Podiumsdiskussion (Moderation: Klaus Görzel)
- Einstiegsfragen an die gesamte Podiumsrunde
- Fragen aus dem Publikum an einzelne Podiumsteilnehmer
- Abschlussrunde
- Offene Diskussionsmöglichkeit im Anschluss (Getränke vorhanden)
Material zum Herunterladen, Ausdrucken und Verteilen:
- Einladungsplakat/-handzettel (2 Seiten PDF, ca. 130 kB)
Banner zur Podiumsdiskussion auf der Weide am Bruch (Foto: © IG Stork)
Bestes Sommerwetter draußen und dennoch war der Stadtsaal mit zeitweise bis zu 180 Gästen gut gefüllt. Während der gesamten Veranstaltung herrschte eine konstruktive Grundstimmung. Fast alle Wortbeiträge von Podiumsteilnehmern und aus dem Publikum waren von angenehmer Sachlichkeit geprägt und „verbaler Krawall“ kam nicht ernsthaft auf – durchaus ungewöhnlich für Konfliktthemen kurz vor Wahlen. Gleichwohl ging es natürlich inhaltlich hoch her. Erfreulicherweise zeichnete sich im Laufe der Diskussion ab, dass in der Politik die ehemals breite Zustimmung zu den wirtschaftlich wie ökologisch fragwürdigen Gewerbeplanungen weiter schwindet.
Podiumsdiskussion im Stadtsaal (Foto: © IG Stork)
Auch wenn sich ein Sinneswandel bereits vor geraumer Zeit ankündigte: Überraschung des Abends war eindeutig die Aussage des CDU-Fraktionsvorsitzenden André Dobersch, dass die CDU nach „sehr einhelliger“ interner Meinungsbildung fortan gegen die Erschließung eines Gewerbegebiets „Am Stork“ stimmen wird. Als Gründe für diese Entscheidung führte er v.a. die fehlende „wirtschaftliche Vernunft“, aber auch den erheblichen Eingriff in den Wald und die problematische Verkehrsanbindung an.
Bereits seit längerem ist klar, dass Bündnis 90/Die Grünen und die noch junge UWW-Fraktion das geplante Gewerbegebiet ablehnen (die Grünen haben das von Anfang an getan). Nun verweigert mit der CDU eine große Fraktion ihre Zustimmung. Tendenziell ähnlich kritisch zum vorgesehenen Standort „Am Stork“ äußerte sich Axel Holland für die Bürger für Wetter (er war kurzfristig als Ersatz für die BfW-Fraktionsvorsitzende Inge Holland eingesprungen). Allerdings sah er noch offene Fragen, die vor einer klaren Ja-Nein-Festlegung geklärt werden müssten. Grundsätzlich sprach er sich auch für die Erschließung weiterer Gewerbegebiete aus.
Eindeutig befürwortet wird der im April zur Offenlegung beschlossene Bebauungsplanentwurf damit nur noch von SPD und FDP. Die Fraktionsvorsitzenden Johann Fiolka (SPD) und Doris Hülshoff (FDP) benannten beide „neue Arbeitsplätze“ als ausschlaggebend für ihre Entscheidung. Bürgermeister Frank Hasenberg (SPD) schließlich verwies auf das gesetzlich geregelte Bauleitplanverfahren und auf seine Auffassung, dass ein weiteres Gewerbegebiet auf jeden Fall nötig sei, und dass dies eben, dank relativer Autobahnnähe, in Volmarstein realisiert werden solle.
Zum Ablauf der Veranstaltung: Nach unserem Einleitungsvortrag übergaben wir nach etwa 35 Minuten an Herrn Görzel, der die anschließende Podiumsdiskussion mit geschickten Nachfragen moderierte. Dabei konnten sich die Politiker in einer ersten Runde allgemein zum Thema Stork positionieren, um dann in zwei weiteren Runden zu wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten Stellung zu beziehen. Danach hatten die anwesenden Bürger gut eine Stunde Zeit, Fragen zu stellen, was rege genutzt wurde. Thematisiert wurden der SPD-Wahlkampf (Werbebanner „naturnah und umweltfreundlich“), lokalpolitische Glaubwürdigkeitsprobleme, die Arbeitsplatzsituation in bestehenden Gewerbegebieten, die geplante Waldrodung, das Risiko weiterer Verschuldung, die fehlende Wirtschaftlichkeitsberechnung, Verkehrslärm, die Flächensituation der Landwirte, eventuelle Fraktionszwänge u.a.
Nach ziemlich genau zweieinhalb Stunden war der offizielle Teil der Veranstaltung beendet. In lockerer Runde folgten noch diverse Gespräche und ein netter Umtrunk. Fazit: Ein rundherum gelungener Abend.
Wir bedanken uns bei allen Anwesenden für ihr Interesse, bei den Politikern für ihre Teilnahme, bei Herrn Görzel für die Kooperation, bei unseren Helfern für Aufbau, Technik und Getränkestandbetreuung sowie bei den Spendern, die dafür gesorgt haben, dass die Kosten für Saalmiete etc. vollständig umgelegt werden konnten.
Ein Pressebericht zur Veranstaltung findet sich unter „Mehrheit für Gewerbe schwindet“ (WR, 21.8.2009).
Hallo liebe IG – Stork,
zunächst kurz noch vielen Dank für die interessante Waldführung von Sonntag (Annette Killer/Udo Ackermann).
Für die Veranstaltung am 19. August habe ich noch einen kleinen Tip (berufsbedingt mit Marketing beschäftigt).
Der Mensch behält viel mehr von dem was er sieht, als von dem was er nur hört.
Sie haben sicher viele WUNDERSCHÖNE STORK-FOTOS, die im Hintergrund als eine permanente Diashow auf einer Wand ablaufen können. Die Menschen müssen sehen welche Naturschönheit sie zerstören wollen. Es ist so „schön abstrakt und weit weg von Zerstörung“ wenn man sich nur mit Alternativplänen zur Zuwegung in ein Gewerbegebiet beschäftigt.
Viel Erfolg, liebe Grüße und danke für Ihr Engagement. U.A.
Herzlichen Dank für die Anregung. Gute Idee.
[…] Podiumsdiskussion am 19. August 2009 wartete mit einer politischen Überraschung auf. An diesem Abend machte die CDU […]
Glückwunsch zu der Podiumsdiskussion. Super gelaufen. Hätte ich nicht gedacht.
Weiter so!