Auch die Verkehrsproblematik spielt in der Diskussion um die geplante Gewerbeansiedlung „Am Stork“ eine Rolle. Die Vorstellung, dass hier noch ein viertes Gewerbegebiet im direkten Umfeld mit erneuter Erhöhung des Verkehrsaufkommens gebaut werden soll, erregt natürlich v.a. die betroffenen Anwohner. Diese haben seit dem Bau der A1-Anschlussstelle „Volmarstein“ im Jahr 2000 bereits stark – gerade zu Stoßzeiten – unter der schieren Menge der Fahrzeuge mit Stausituationen sowie unter Lärm und Luftverpestung zu leiden.
Übliche Verkehrssituation an der Köhlerstraße (Foto: © IG Stork)
Verkehrsgutachten
Die Verkehrsuntersuchung von März 2009 (Links dazu hier) geht von über 1.700 Fahrzeugbewegungen aus, die pro Tag durch ein neues Gewerbegebiet am Stork zusätzlich entstehen würden.
Dass die in der Realität zu messenden Mengen oft von solchen Vorab-Berechnungen abweichen, entspricht der Erfahrung aus anderen Gebieten. Zahlen können hier nur grobe Schätzwerte sein, da das tatsächliche Verkehrsaufkommen immer von den konkret angesiedelten Gewerbebetrieben abhängig ist. Wenn nun etwas von Spitzenwerten wie 150 Fz/h am Stork zu lesen ist, klingt das vielleicht erstmal nicht viel, kann aber in der Praxis durchaus 1 LKW pro Minute bedeuten.
Zur Berechnung des Verkehrsaufkommens wurde in der Verkehrsuntersuchung von folgender Verteilung der gewerblichen Nutzung ausgegangen: Produktion 50%, Spedition 30% und Handwerk 20%. Das weist darauf hin, dass hier durchaus ein erheblicher LKW-Anteil zu erwarten ist. Von der Stadt gewünscht ist die Ansiedlung von Betrieben aus dem verarbeitenden Gewerbe, z.B. Metallverarbeitung, Elektro- und Sicherheitstechnik, aber auch Großhandel und Dienstleister.
Betroffene Straßen
Von den Gewerbeplanungen betroffene Straßen sind neben den Strecken direkt am Stork (Grünewalder Straße, Am Grünewald, Am Stork und Vordere Heide) als A1-Zubringer vor allem „An der Kohlenbahn“ und die Vogelsanger Straße (auch in Richtung Schmandbruch), im weiteren Verlauf die Schwelmer Straße über Gevelsberg-Silschede sowie sekundär die Köhlerstraße (Tempo 30) und die Von-der-Recke-Straße als Hauptroute zwischen Schöllinger Feld und Volmarstein.
Derzeitige Situation im benachbarten Gewerbegebiet „Schöllinger Feld“. LKW- und Auflieger-Abstellplatz entlang der Straße, nicht nur in den dafür vorgesehenen Parkbuchten. (Foto: © IG Stork)
Reale Verkehrssituation
Im benachbarten und häufig als Vorbild angepriesenen Gewerbegebiet „Schöllinger Feld“ lässt sich die Verkehrssituation schon heute gut beobachten. Dorthin fahren nicht nur LKW-Fahrer, die zu einem bestimmten Betrieb wollen, sondern auch solche, die einen Stehplatz für die Nacht oder für Lenkzeitunterbrechungen suchen. Verständlich, da es an der A1 kaum LKW-Parkplätze gibt, aber nicht der Sinne des Gewerbegebiets und nicht im Interesse der Anwohner. Des Weiteren wird die Strecke über die Vogelsanger Straße bereits heute von nicht wenigen Fahrern als abkürzende Verbindung zwischen A1 und A43 genutzt und dient außerdem als Umleitungsstrecke bei Verkehrsproblemen auf der Autobahn.
das stimmt. drei gewerbegebiete reichen! wir haben jetzt schon mehr laster auf den straßen und lärm als zumutbar. danke für euer engagement!
[…] Jetzt soll dort für den prognostizierten Mehrverkehr entweder eine Abbiegespur außerhalb der Kreisfahrbahn oder eine Parallelfahrspur im Kreisel […]